Mahnwache: „Fukushima ist überall – AKWs jetzt abschalten“

Pressemitteilung vom 11.02.2012

Einen Monat vor Kundgebungen in Neckarwestheim und an fünf weiteren Atomanlagen: 7.000 Atomkraftgegner bekunden bundesweit Solidarität mit japanischer Anti-Atom-Bewegung und fordern gleichzeitig die Stilllegung der neun AKW, die in Deutschland weiter am Netz sind / 50 Teilnehmer bei Mahnwache am Samstag in Heilbronn / Demonstration in Neckarwestheim am Jahrestag in einem Monat

„Elf Monate nach dem Beginn der Reaktorkatastrophe von Fukushima gingen am Samstag überall in Deutschland Atomkraftgegnerinnen und Atomkraftgegner auf die Straße, um ihre Solidarität mit der japanischen Anti-AKW-Bewegung zu bekunden. Denn in Tokio und an einigen Atomkraftwerken in Japan fanden heute Großdemonstrationen für den Atomausstieg statt." erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt die Proteste in über 150 Städten in Deutschland. Bundesweit beteiligten sich 7.000 Atomkraftgegner an dem Aktionstag.

In Heilbronn beteiligten sich an einer zweistündigen Mahnwache des Aktionsbündnises Energiewende Heilbronn bei eisigen Temperaturen etwa 50 Menschen. Eine aus Japan stammende Familie sammelte außerdem Unterschriften für eine Petition, die von vielen Passanten unterschrieben wurde. Die japanische Anti-Atom-Bürgerinitiative "Citizens’ Committee for the 10 Million People’s Petition to say Goodbye to Nuclear Power Plants" fordert damit den japanischen Ministerpräsidenten auf, die verbleibenden Atomkraftwerke endgültig herunterzufahren und eine Energiewende einzuleiten. "Aktuell werden in Japan noch 3 von 54 Atomkraftwerken betrieben.", berichtete Franz Wagner von der Energiewende Heilbronn in seiner Rede.

In Deutschland sind noch neun Atomkraftwerke in Betrieb. Die meisten davon noch für zehn Jahre, darunter auch der nur 8 km von Heilbronn entfernte Block 2 in Neckarwestheim. „Jeden Tag kann auch in einem deutschen AKW der Super-GAU eintreten“, so Monika Knoll vom Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn. „Wir fordern, dass diese Reaktoren vor der Katastrophe abgeschaltet werden und nicht erst hinterher.“

Mit den Aktionen in ganz Deutschland will die Anti-Atom-Bewegung auch auf die nächsten großen Demonstrationen in einem Monat hinweisen: Umweltverbände und örtliche Bürgerinitiativen rufen dazu auf, am Fukushima-Jahrestag an sechs Atom-Standorten bundesweit auf die Straße zu gehen: Die von der Energiewende Heilbronn mit organisierte Demonstration zum Atomkraftwerk Neckarwestheim beginnt am Sonntag, den 11. März um 13 Uhr am Bahnhof Kirchheim/Neckar.
Die weiteren Aktionen finden an den Atomkraftwerken in Brokdorf, Gundremmingen, der Urananreicherungsanlage Gronau, in Hannover und mit einer 77 Kilometer langen Lichterkette von Braunschweig über das marode Atommüll-Lager Asse bis zum Schacht Konrad in Salzgitter statt.

„Die Anti-Atom-Bewegung hat im letzten Jahr mit dem Aus für acht Reaktoren viel erreicht. Jetzt streiten wir für die noch ausstehende zweite Hälfte des Atomausstiegs“, erläutert Knoll, „wir laden alle Menschen ein, am 11. März nach Neckarwestheim zu kommen.“

Die Bundesweiten Teilnahme-Zahlen sind eine Hochrechnung der bundesweiten Koordination von .ausgestrahlt. Endgültige Zahlen werden morgen früh auf www.ausgestrahlt.de veröffentlicht.

Karte mit allen Mahnwachen in Deutschland:
www.ausgestrahlt.de/mahnwachen

Informationen zur Kundgebung am 11. März in Neckarwestheim
www.endlich-abschalten.de