Todesstaub – Deadly Dust

Bericht über die Film-Veranstaltung am 7.5.09

von Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn, Friedensrat Heilbronn und Friedensbüro Heilbronn

„Recycling der heimtückischen Art“ könnte das Thema des Films „Todestaub – Deadly Dust“ lauten. Die Herstellung von AKW-Brennelementen hat weltweit Atommüll in Form von einer Million Tonnen abgereichertem Uran hinterlassen. Besonderheit: die hohe Dichte. Bei gleichem Volumen fast doppelt so schwer wie Blei, das macht dieses Material interessant für Panzer brechende Waffen.

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Und so wurde es in Massen im Irak, im Kosovo und in Bosnien eingesetzt. Es durchschlägt Panzer, verbrennt die Besatzungen und verteilt sich als feiner Staub. An manchen Orten in großer Menge konzentriert, andererseits vom Wind hunderte von Kilometern verschleppt. Menschen atmen den strahlenden Staub ein, nehmen ihn beim Spielen und Essen in den Körper auf. Ergebnis: Leukämien, Krebskrankheiten, Fehlbildungen, Erbkrankheiten. Zum Teil werden diese Erkrankungen als Golfkriegssyndrom bezeichnet, soweit es die eigenen Soldaten betrifft. Diese erfahren bisher nur Verleugnung und Vertuschung. Noch schlimmer geht es den Menschen in den Kriegsgebieten: Bei der Behandlung mangelt es an Allem, und der Todes-Staub breitet sich immer weiter aus.

Der Film, den das Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn zusammen mit Friedensrat und Friedensbüro Heilbronn in den Arthaus-Kinos vorführte, schildert Entdeckung und Nachweis dieser skrupellosen Massenvernichtungswaffen durch den Tropenarzt und Epidemiologen Prof. Dr. Siegwart-Horst Günther und seine amerikanischen Kollegen.

Trotz des schweren und wenig bekannten Themas kamen gut 40 Besucher, unter Ihnen der Bundestagsabgeordnete Josip Juratovic, der sich auch mit eigenen Erfahrungen an der lebhaften Diskussion nach dem Film beteiligte. Veranstalter und Besucher waren sich einig:
Diese Uran-Waffen müssen geächtet werden! Die betroffenen Menschen brauchen Hilfe. Und sie müssen, so gut es geht, vor dem Staub geschützt werden.

Kontakt:

Autor: Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn

26.08.2009, 20 Uhr, Schorndorf, Manufaktur-Kino

Die Attac Regionalgruppe Schorndorf u. Schwäbisch Gmünd zeigt den Kino-Dokumentarfilm "Deadly Dust - Todesstaub" im Manufaktur-Kino "Kleine Fluchten", 20:00 Uhr.

Dokumentation eines Kriegsverbrechens, Uranmunition und die Folgen

Es war der aus Sachsen stammende Tropenarzt und Epidemiologe Dr. Horst-Siegwart Günther, der 1991 nach dem Golfkrieg im Irak, zum ersten Mal auf die höchst gefährlichen Nachwirkungen von so genannter Uranmunition (aus abgereichertem Uran, engl.: Depleted Uranium) hingewiesen hat, die dort im Krieg damals tonnenweise verschossen wurde. Munition, die auch in Bosnien, im Kosovo und Irakkrieg 2003 zum Einsatz kam. Nato und Pentagon leugnen bis heute die Zusammenhänge mit den Folgen.

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