16-06-11 - Hst - Stadt Heilbronn - Bäume pflanzen, Klima schützen

Für die Nachhaltigkeitstage Baden-Württemberg verwandeln Umweltorganisationen den Kiliansplatz wieder in eine Infoinsel

HEILBRONN „Respekt!“, bricht es laut aus einem Mann heraus, der voller Begeisterung an den Stand der Minigärtner gestürmt kommt. „Schön zu sehen, dass sich junge Leute so für die Umwelt einsetzen“, lobt er weiter.

Grüne Insel Bei strahlendem Sonnenschein und einem Himmel, der kaum ein Wölkchen zulässt, stehen die Schüler der Helene-Lange-Realschule zusammen mit dem Jugendgemeinderat (JGR) der Stadt Heilbronn an ihrer „Infoinsel“, einer von insgesamt 20, die am gestrigen Nachhaltigkeitstag auf dem Kiliansplatz aufgebaut ist. Bereit, um unter dem Motto „Gutes Klima – gut verpackt“ über den Nutzen des Gingko-Bäumchens für das Klima zu informieren. Was viele nämlich nicht wissen: „Durch das Aufnehmen und Umwandeln von CO2 kann das Gingko-Bäumchen zum Senken von Kohlenstoffdioxid beim Treibhauseffekt beziehungsweise zur Stabilisierung des Klimas beitragen“, erklärt Carolin Haug, JGR-Betreuerin. Hundert kleine Pflänzchen haben sie mitgebracht. Gegen eine Spende von fünf Euro hat man sie mit nach Hause nehmen dürfen.

Doch nicht nur mit dem sommergrünen Baum bereiten die Jugendlichen den „Inselbesuchern“ eine Blumenfreude: „Mein persönliches Highlight in diesem Jahr sind die 400 Sonnenblumenpflänzchen, die die Minigärtner heute mitgebracht haben und die ebenfalls gegen eine kleine Spende erworben werden können“, erzählt Monika Knoll von der Lokalen Agenda 21, die zusammen mit dem Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn Organisator des Nachhaltigkeitstages ist. „Die Arbeit mit Jugendlichen macht viel Spaß. Wir sind froh, dass der JGR auch in diesem Jahr wieder dabei ist und wir die Minigärtner zu ihrer ersten Teilnahme herzlich begrüßen dürfen.“ Aber nicht nur bei ihnen tummeln sich die Menschen.

Lebensmittelretter Für einen großen Andrang sorgt neben den Ständen der Entsorgungsbetriebe und der Stadtsiedlung Heilbronn, die für nachhaltige Mobilität mit Elektrofahrzeugen wirbt, auch der „Foodsharing“-Stand. Tomaten, Radieschen, Paprika, Äpfel, Toast, Schoko-Osterhasen: Alles gratis zum Mitnehmen. „Hierbei handelt es sich um bereits abgelaufene oder mit Druckstellen versehene Lebensmittel“, sagt Foodsharing-Botschafterin Bianka Bensch, „die aber alle noch essbar sind.“ Supermärkte würden diese aufgrund ihrer Mängel „einfach wegwerfen“. Deshalb ist das Foodsharing-Projekt ins Leben gerufen worden, „um den Händlern eine Möglichkeit zu bieten, überschüssige Lebensmittel von uns abholen zu lassen und diese dann kostenlos weiterzugeben“, erklärt die 38-Jährige.

Eine Idee, die bei den Heilbronnern gut anzukommen scheint, beherzt wird nach dem Gemüse gegriffen. „Das ist doch alles noch gut, ein Unding, dass das einfach weggeschmissen wird“, ärgert sich eine Standbesucherin. Monika Knoll freut’s: „Genau das wollen wir mit unserer Veranstaltung bezwecken. Passanten sollen schon beim bloßen Vorbeigehen informiert werden.“

11.06.2016 - Heilbronner Stimme - Stadt Heilbronn - Samantha Walther