2011-10-25 | Energiewende Heilbronn: Atommüll-Aktion • Nachhaltigkeitstag

Newsletter vom 25.10.2011 im Newsletter-Archiv des Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn

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Hallo,

Fass

CASTOR – Niemand weiß wohin!

Ende November 2011, voraussichtlich am 25.11., soll wieder ein Castor-Transport mit Atommüll aus deutschen Atomkraftwerken von La Hague nach Gorleben durch Süddeutschland rollen, möglicherweise durch Heilbronn.
Die Strecke ist genauso wenig bekannt wie das endgültige Ziel der Atommüllfässer – es gibt nirgends auf der Welt ein sicheres Endlager. Dass der Salzstock in Gorleben als Endlager nicht in Frage kommt, wird immer deutlicher. Aber auch das Aufbewahren in einer offenen Halle, wo alle nach Gorleben transportierten Castor-Behälter bisher stehen, kann keine Lösung sein.
Jeder Atommülltransport bedeutet ein Risiko für die Bevölkerung. Darum wehren wir uns gegen jeden Castor-Transport!

Schwachradioaktiver Müll – Niemand weiß woher!

Seit Dezember 2010 wissen wir, dass knapp 20 t schwach radioaktiver Müll aus Kernschmelzversuchen für die neue Atomreaktorgeneration im Salzbergwerk Heilbronn eingelagert wurden.
Seit Ende April 2011 wissen wir, dass im Salzbergwerk viel größere Mengen an schwach radioaktivem Müll liegen – 673 t, die nach § 97/98 und 1.619 t, die nach § 29 Strahlenschutzverordnung „freigemessen“ wurden. § 29 heißt, der Müll stammt aus Anlagen, die dem Atomgesetz unterliegen.
Woher dieser zusätzliche Müll stammt und wie hoch er belastet ist, ist unbekannt –  Stadtverwaltung und Südwestsalz AG geben sich sehr zugeknöpft. (Chronologie unserer Recherchen)

Fass-Transport 2010

Straßentheater: Mix und mess!

Mit einem Straßentheater-Zug vom Bahnhof Heilbronn – wo regelmäßig Castor-Transporte durchfahren – über den Marktplatz Heilbronn – wo im Rathaus der Miteigentümer der Südwestsalz residiert – wollen wir auf den anstehenden Castor-Transport mit unbekanntem Endziel und auf die schwach radioaktiven Abfälle im Salzbergwerk mit unbekannter Herkunft hinweisen.

In der Innenstadt mischen wir symbolisch Atommüll mit anderen Abfällen – eine Vorgehensweise, die erlaubt ist und angewandt wird, um radioaktive Abfälle unter die Grenzwerte der Strahlenschutzverordnung zu bringen und „freimessen“ zu können. Wir wollen das Ergebnis durch einen „Strahlenschutzfachmann“ freimessen und dann durch einen „Behördenvertreter“ entsprechend deklarieren.

Mach mit!

Als Atommüll-Experte mit weißem 'Strahlen-Schutz-Anzug', als Restmüll-Experte mit blauem Arbeiter-Anzug oder einfach als Zuschauer. Blaue Müllfässer und gelbe Atommüll-Fässer bringen wir mit.

Treffpunkt: Sa., 29.10.2011, 14:00 Uhr, rechts vor dem Hauptbahnhof, Heilbronn

Für die Stillegung aller Atomanlagen!
Gegen Atommülltransporte!
Für Transparenz und offene Information!

Diese Aktion findet im Rahmen des bundesweiten Castor-Aktionstages einen Monat vor dem Castor-Transport statt:
Infos zu den bundesweit geplanten Aktionen bei .ausgestrahlt


Plakat Frankreich

Weitere Infos zum diesjährigen Castor-Transport:

Der Start wird für Do, 24.11.2011, in La Hague erwartet.

In Frankreich planen Umweltschützer, den Zug bereits bei seiner Abfahrt am französischen Bahnhof Valognes in der Nähe der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague zu stoppen.
Bereits ab dem 22. bis zum 24.11. findet ein Camp der französischen Atomkraftgegner zusammen mit weiteren Aktiven aus Großbritannien statt.

Aus einem Aufruf (übersetzt aus dem Englischen von castor-suedblockade.de):

"Die Französische und die Englische Regierung haben eines gemeinsam: sie sind verrückt auf Atomkraft. Während Deutschland, Schweiz und Italien aus der Kernenergie aussteigen, tun Frankreich und Großbritannien so, als ob Fukushima nie passiert wäre. Wenn wir verhindern wollen, dass Fukushima, wie zuvor Tschernobyl, ein Unfall ohne Folgen bleibt, dann ist es JETZT die Zeit in Aktion zu treten!
Mehr denn je wird deutlich, dass wir den Kampf gegen die Atomkraft auf internationaler Ebene führen müssen. Denn das ist die Ebene, auf der die Widersprüche zwischen den Staaten die austeigen und denen die an der Atomkraft festhalten, Sprengkraft erlangt!"

Informatioen zu den geplanten Aktionen (auf französisch) unter valognesstopcastor.noblogs.org/


Plakat Süddeutschland

Nachdem der Atommülltransport vermutlich am 24. November in La Hague losgefahren ist, wird er einen Tag später an der deutschen Grenze bei Berg in der Südpfalz erwartet. Nicht nur nach Gorleben beginnen AtomkraftgegnerInnen bereits zu mobilisieren, sondern auch in der Südpfalz rufen die südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen wieder zu einer großen Blockade auf. Letztes Jahr saßen dort über 1.200 Menschen auf den Gleisen, so dass der Castor-Zug umkehren und über eine andere Strecke nach Norden fahren musste.

Das Motto der Aktion lautet deshalb dieses Jahr: "Egal wo er lang fährt – wir sind schon da!"

Informationen dazu unter www.castor-suedblockade.de


Logo Dannenberg

Und schließlich findet wie seit Jahrzehnten im Wendland - genauer auf einem Acker vor Dannenberg (da der Ort selbst für die vielen Menschen zu klein ist) - die große Kundgebung zum Castor-Transport statt. Selbst für sogenannte "Berufsdemonstranten" ist diese familienfreundliche und angemeldete Kundgebung direkt an der späteren Castor-Straßen-Strecke ein Erlebnis!

Die BI schreibt:

Norbert Röttgen spricht von Dialog und Transparenz, outete sich aber im Schnelldurchgang als Basta-Politiker: Gorleben soll als Atommüll-Endlager ausgebaut werden, ohne Vorgespräche, alternativlos, ohne eine formale rechtliche Beteiligung der Bevölkerung. „Das nennen wir institutionelle Gewalt“, kommentiert dieses Verhalten Wolfgang Ehmke, Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).

Als Reaktion wird es auch in diesem Herbst wieder bewegte und bewegende Tage im Wendland geben: Aus Protest gegen den strammen Atom-Kurs der Bundesregierung erwartet die BI im November erneut zigtausende Menschen zur Kundgebung in Sichtweite der Castor-Verladestation in Dannenberg. Tausende werden sich in den Tagen danach an den unterschiedlichsten Aktionen zum Stopp des Transports beteiligen. Erneut werden Kirchen und Gemeindehäuser, Camps und Privathaushalte Schutz und Wärme bieten und die auswärtigen Protestler willkommen heißen.

„Atomstaat und Rechtsstaat beißen sich. Wenn der Castor rollt, bleibt die Demokratie auf der Strecke.” Die Bürgerinitiative ruft deshalb erneut dazu auf, sich den Protesten im Wendland anzuschließen: „Wir rufen alle Menschen auf, sich im November auf den Weg nach Dannenberg, Gusborn, Quickborn oder Gorleben zu machen, um mit den Füßen gegen den Atomkurs der Regierung abzustimmen. Schon im vergangenen Jahr wurde in Harlingen bei der Schienen-Sitzblockade von Tausenden von Menschen deutlich, dass mit vertretbaren polizeilichen Mitteln der Castor-Transport nicht durchsetzbar ist. In diesem Jahr gibt eine weitere Chance: Wenn wir mit zehntausend Menschen auf die Strecke gehen, kommen sie mit Gorleben nicht durch.”

Zum Aufruf

Weitere Infos auf www.gorleben-castor.de


1. Tag der Nachhaltigkeit - Nachhaltig-er-leben - an der Hochschule Heilbronn

Mi, 26.10.2011, 14:00 - 20:30 Uhr, Hochschule Heilbronn

Der 1. Tag der Nachhaltigkeit ist eine Veranstaltung des Rates für Nachhaltigkeit (RNE) an der Hochschule Heilbronn. Dieser verfolgt das Ziel, das Thema Nachhaltigkeit kontinuierlich in die Lehre, Forschung, Weiterbildung und die Hochschule als öffentliche Einrichtung generell einzubinden. In Zusammenarbeit mit DINE (Deutsches Institut für Nachhaltige Entwicklung e.V. an der HHN) und der Umweltakademie wird diese öffentliche Veranstaltung unter dem Motto „Nachhaltig-er-leben“ geplant.

Wir sind dort zusammen mit der EnerGeno am NGO-Stand vertreten.

Weitere Informationen und Anmeldung: hs-heilbronn.de/Nachhaltigkeitstag


Neue Beiträge im Energiewende-Bloghier lesen

• Offener Brief der Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen zu Greenpeace-Studie / Video
• Mappus’ EnBW-Deal kommt unter die Lupe – Regierung prüft Annulierung
• Norwegen will nicht Akku Europas sein – Windgas als Alternative


Termine • Details zu den Terminen

Mi, 26.10.: 1. Tag der Nachhaltigkeit - Nachhaltig-er-leben, Hochschule Heilbronn
Mi, 26.10.: CO2-Verpressung noch lange nicht vom Tisch! EnBW: „das Jahrhundert der Kohleverstromung beginnt“, Stuttgart
Sa, 29.10.: Atommüll-Aktion am CASTOR-Aktionstag, Heilbronn
Mi, 02.11.: Kritische Masse Heilbronn
So, 06.11.: Sonntagsspaziergang Neckarwestheim: Never ending story... - Atommüll - wie weiter?
Mi, 09.11.: Energiewende-Treffen
Fr, 11.11.: Mahnwache - 8 Monate nach Fukushima
Di, 15.11.: EnerGeno-Stammtisch
Do, 24.11.: CASTOR: Aktionen beim Start in Frankreich
Fr, 25.11.: CASTOR: Südblockade, Berg/Pfalz
Sa, 26.11.: CASTOR: Auftaktkundgebung, Dannenberg bei Gorleben/Wendland
So, 04.12.: Sonntagspaziergang Neckarwestheim: Sicherheitsrisiko AKW Neckarwestheim II
Mi, 07.12.: Kritische Masse Heilbronn
So, 11.12.: Mahnwache - 9 Monate nach Fukushima
Mi, 14.12.: Energiewende-Treffen
Do, 20.12.: EnerGeno-Stammtisch
So, 11.03.2012: Kundgebung - 1 Jahr Fukushima, Neckarwestheim


Unser Spendenkonto:

Stichwort "Energiewende Heilbronn" • Bund der Bürgerinitiativen mittlerer Neckar e.V. • VR-Bank Stromberg-Neckar eG • BLZ 604 91 430 • Kontonummer 47 17 90 001 •

Spenden mit dem Stichwort "Energiewende Heilbronn" kommen direkt unserer Arbeit zugute. Die Gemeinnützigkeit unseres Dachverbands BBMN e.V. im Sinne des Umweltschutzes ist anerkannt. Die Spenden sind steuer­ab­zugs­fähig.


Wir freuen uns über Kommentare und Anregungen zu diesem Newsletter und unserer Arbeit

Sonnige Grüße

Daniel vom Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn
 


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Diese eMail ging an alle Mitglieder im Verteiler des Aktionsbündnisses Energiewende Heilbronn (www.energiewende-hn.de).