2010-01-07 | Energiewende Heilbronn: Erfolgreiche Dreikönigskundgebung • Termine • Hermes-Bürgschaft beantragt • Friedensbewegung

Newsletter vom 07.01.2010 im Newsletter-Archiv des Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn

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In diesem Newsletter:
 • Dreikönigskundgebung • Termine • Hermes-Bürgschaft für Atomexporte nach Brasilien beantragt • Pershing-II Atomraketenunfall auf der Waldheide vor 25 Jahren •
 

Hallo,

DreikönigskundgebungUnsere Dreikönigskundgebung gegen Atomenergie "Fakten schaffen - Atomkraft abschalten" gestern vormittag war ein großer Erfolg. Der Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar e.V. (BBMN) und der BUND-Landesverband Baden-Württemberg hatten zusammen mit dem Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn zu einer Demonstration bei der Dreikönigskundgebung der FDP aufgerufen. (Aufruf)

Über 200 Atomkraftgegner versammelten sich um 10.30 Uhr vor dem Stuttgarter Opernhaus, wo um 11 Uhr die traditionelle Dreikönigskundgebung der Bundes-FDP begann. Trotz der Kälte gutgelaunt, trugen viele der Teilnehmer AntiAtom-Königskronen und wärmten sich an den atomkritisch umgedichteten bekannten Liedern der Musiker rund um Uli Stiefel. In zwei Redebeiträgen wurde die FDP aufgefordert, endlich Fakten zu schaffen und die Atomkraftwerke, allen voran Neckarwestheim I, abzuschalten. Schließlich trägt dieser Uralt-Reaktor weniger als 1% zur deutschen Stromversorgung bei. Besonderer Höhepunkt der etwa 40minütigen Kundgebung war der Auftritt einer als Heilige Drei Könige verkleideten Performance-Gruppe. Sie überreichten in einem dramatischen Auftritt dem mit "FDP" gekennzeichneten Kind in der Krippe Plakate mit Forderungen für eine Energiewende.

Als dann die reale FDP-Prominenz, darunter Parteichef Westerwelle sowie die Bundesminister Niebel, Brüderle und Rösler den Weg vom nahen Schlossgartenhotel zum Opernhaus nahm, kamen sie direkt an unserer Demonstration vorbei und bemerkten das bunte Treiben und die Plakate mit unseren Forderungen begleitet von lauten Sprechchören "Abschalten! Abschalten!". Abgeschlossen wurde unsere Veranstaltung von einer "Grabreden"-Aktion der Grünen Jugend Baden-Württemberg.

Danke an alle Teilnehmenden und Mitwirkenden und: Wenn nicht abgeschaltet wird, dann kommen wir nächstes Jahr wieder!

Fotos:

Presse:


Am kommenden Montag, 11.01.2010 lädt der Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar e.V. zum Treffpunkt AntiAtom ein. Dort wollen wir vor allem planen, wie wir reagieren, wenn es in den nächsten Wochen um den Weiterbetrieb von Neckarwestheim I geht. Dort muss in Kürze eine Entscheidung fallen - die Politik kann das geplante Energiekonzept im Herbst nicht abwarten. Wir müssen auch auf einen Antrag auf Strommengenübertragung von Block II auf Block I vorbereitet sein. Vor diesem Hintergrund sollten wir beim „Treffpunkt Antiatom“ konkrete Aktionen und Handlungsoptionen diskutieren. Einladung

Auch zu den beiden bundesweit angedachten Menschenketten von Brunsbüttel nach Krümmel und Biblis nach Neckarwestheim am 24./25.04.2010 (Konzept) ist noch keine Entscheidung gefallen. Für Samstag, den 16. Januar laden einzelne Akteure aus Anti-AKW- und Umweltbewegung zu einer bundesweiten Beratung in Hannover ein (ag-schacht-konrad.de). Dorthin wollen eventuell auch Aktive aus der Region fahren. Welches Stimmungsbild diese mitnehmen wird sich am Montag entscheiden.


Weitere Termine:
12.01.: Ringvorlesung Klimaschutzkonzept, HHN • 13.01.: Energiewende-Treffen Heilbronn • 14.01.: Vortragsabend in Weinsberg: Zukunft ohne Atom - Laufzeitverlängerung stoppen • 20.01.: Vortrag: Versorgungssicherheit trotz Atomausstieg, Kirchheim am Neckar • 07.02.: Sonntagsspaziergang Neckarwestheim •
Alle Details zu den Terminen wie immer auf Energiewende-HN.de


Der deutsch-französische Atomkonzern Areva/Siemens hat bei der Bundesregierung beantragt, den Weiterbau des brasilianischen Atomkraftwerkes Angra 3 mit einer staatlichen Hermes-Bürgschaft abzusichern. Dies bestätigte eine Sprecherin des Konzerns am Mittwoch der taz. Zur Höhe der Bürgschaft wollte sich die Sprecherin nicht äußern. Informierte Kreise beziffern das Volumen jedoch auf etwa 1,4 Milliarden Euro. Eine Sprecherin des Bundesministeriums für Wirtschaft bestätigte auf taz-Nachfrage, dass der Bundesregierung ein entsprechender Antrag vorliege.

Ausgerechnet das seit Jahrzehnten in Misskredit geratene brasilianische Atomprogramm soll nun die deutschen Atomexporte wiederbeleben. Die Angra-Atomkraftwerke befinden sich in einer erdbebengefährdeten Region.

Und: Brasilien hat vor allem während der Zeit der Militärdiktatur offensiv daran gearbeitet, in den Kreis der Atommächte aufzusteigen. Noch im Jahr 2004 hatte sich der brasilianische Technologieminister Amaral öffentlich dafür ausgesprochen. Brasilien weigert sich bis heute, das Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag zu unterzeichnen. Nach wie vor gibt es in dem südamerikanischen Land auch keine unabhängige Atomaufsicht, sondern nur eine Behörde, die gleichzeitig für die Förderung und Kontrolle der Atomkraft zuständig ist. Diese Konstellation wäre in Europa illegal.

Ganzen Artikel auf taz.de lesen

Die Förderung der Solarenergie in Deutschland durch das EEG kosten jeden Bundesbürger etwa 1,60€ pro Monat (Quelle: fr-online.de) - für die Atomexporte des mehrheitlich französichen Staatskonzerns Siemens/Areva würde jeder Bundesbüger mit über 17€ Bürgen!


Vor 25 Jahren, am 11.01.1985, geschah der Pershing-II Atomraketenunfall auf der Waldheide, Heilbronn entging knapp einer Katastrophe. Bei dem Unfall wurden 3 Soldaten getötet, 9 schwer- und 7 leichtverletzt. Nur 250 Meter von der Unglückstelle entfernt standen mehrere gefechtsbereite, das heisst mit A-Bomben bestückte, Raketen in permanter Alarmstellung. Auch 20 Jahre nach Ende des kalten Krieges lagern immer noch Atombomben in Deutschland.

Das Friedensbüro Heilbronn (fb-hn.de) und die Volkshochschule Heilbronn laden am Montag 11.01.2010 um 20 Uhr zu einer Abendveranstaltung in die VHS Heilbronn, im Deutschhof ein. Schon am 10.01.2010 lädt die Friedensbewegung zu einem Rundgang auf der Waldheide ein. Treffpunkt: 14 Uhr (ehemaliges) Tor 1 an der Straße nach Donnbronn. Auch der Vortragsabend am 14.1. in Weinberg greift das Thema auf und zeigt die Verbindungen zwischen Atomraketenwiderstand und AKW-Widerstand.


 

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Bis bald und viele Grüße
Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn

 


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Diese eMail ging an alle Mitglieder im Verteiler des Aktionsbündnisses Energiewende Heilbronn (www.energiewende-hn.de).